Sonntag, 9. September 2012

HTML für KIDS

mitp Verlag
Robert R. Agular & Thomas Kobert

 

Robert R. Agular betreibt mehrere Webseiten und schrieb mehrere Bücher über HTML und CSS. Auch Thomas Kobert ist Autor zahlreicher Fachbücher in diesem Bereich.

Die Autoren versprechen: „Dass HTML, die Abkürzung für Hypertext Markup Language, gar nicht so schwer ist, zeigen die Robert R. Agular und Thomas Kobert in diesem Buch mit vielen anschaulichen Beispielen. So lernst du fast spielend, schöne Webseiten zu gestalten.“

Es ist sehr schwierig, in dieser schnelleigen Zeit ein Buch über Software oder Programmiersprachen zu schreiben. Gerade war Redaktionsschluss und schon ist es überholt. So auch hier. Da es trotzdem weiterhin nutzbar ist, ist es nicht ganz so schlimm. Das angekündigte Versprechen kann gehalten werden.

Nach erstem einfachem abtippen der Beispiele und der folgenden Ergebniskontrolle wird jeder Schritt, jeder Code anschaulich erläutert. Kapitel für Kapitel erarbeitet man sich so Grundlagen von HTML und CSS. Am Ende entsteht eine ansehnliche Webseite.

Vielleicht hätten Agular und Kobert das Kapitel über Frames zugunsten einer ausführlicheren Behandlung des div- und p-Tags weg lassen können. Da diese in der Gestaltung von modernen Webseiten eine Hauptrolle spielen.
Die beigefügte CD beinhaltet passende Software und alle Beispiele aus dem Buch. Mehrere verschiedene gestaltete Webseiten können im Bonusmaterial eingesehen werden. So ist ein weiteres, eigenes entwickeln möglich.
Der Ausblick auf HTML 5 ist passend. Soweit ist dieses Buch nur zu empfehlen.

Der Titel verrät, dieses Buch ist für Kinder konzipiert. Was sich mir nicht erschließt, inwieweit sind die vorbereitenden Kapitel angebracht? Ein Kind, welches sich mit HTML befassen möchte, hat es sicher nicht nötig die Bedienung von Fenstern oder Ordnern zu erlernen. Das sollte man voraussetzen können. Wählt ein Kind dieses Buch nach dem Titel, weiß es bereits, worum es geht.

Was in diesem Buch komplett fehlt, sind Hinweise zu Urheberrecht und anderen wichtigen Richtlinien im Netz. Wo nehmen die Kinder ihre Bilder oder Videos her? Welche Bilder, Videos oder Texte dürfen sie im öffentlichen Netz verwenden?
Gerade, weil das Autorenteam dazu auffordert, eine Webseite über sich selbst zu erstellen, sollten diese nicht fehlen. Was ist mit Datensicherheit? Was ist mit zu viel persönlichen Daten im Web? Keine Warnung, kein Hinweis.

Das Kapitel „Tipps für den Homepagestart“ ist sicher nur zum Teil für Kinder gedacht. Einen eigenen Shop einbinden oder Werbung betreiben ist sicher nichts für 10jährige.

Schade ist auch, das das Buch nur schwarz/weiß gedruckt wurde. Ein wenig Farbe würde Kindern sicher mehr Spaß und bessere Merkfähigkeit bescheren.

 

Donnerstag, 30. August 2012

Lehrer-Deutsch / Deutsch Lehrer


Hans Klaffl
Langenscheidt
 
Wörterbücher, Sprachbücher und –Software werden mit Langenscheidt verbunden. Inzwischen auch Kinderbücher. Solch kleinen Bücher wie Katze-Deutsch, Deutsch-Katze sind kleine, humorvolle Glanzpunkte des Angebotes.
Han’s Klaffl ist seit nunmehr 30 Jahren leidenschaftlicher Gymnasiallehrer an verschiedenen Münchner Vorstadtschulen im pädagogischen Innen- und Außendienst. Entsprechend eigener Angaben verfasste er ein halbes Dutzend Musikbücher und schrieb für den Bayerischen Rundfunk zahlreiche Musiksendungen im Programm “radio wissen”.
Als Workshopleiter in Sachen Schultheater bereiste er die Lehrerfortbildungsinstitute und Schultheaterfestivals sämtlicher Bundesländer. Seit 2004 trainiert er die Bilokation zwischen der Schule und den Kabarettbühnen Deutschlands.
Nun Lehrer-Deutsch, Deutsch-Lehrer. Das Werk von Han’s Klaffl ist „Ein Buch mit vielen Tipps für Lehrer, Eltern, Schüler, aber auch Schulleiter.“
Mit feinem Humor schildert Klaffl vom „Lehrer in seinem natürlichem Umfeld“, „Eltern und andere Erziehungsversuchende“ sowie wichtigen Ereignissen in der Schule.
Klaglos berichtet Han’s Klaffl aus 40 Jahren Ferien – wie er es bezeichnet. Aufmerksam beobachtete er die Arbeit in Schule und Amt, die Entwicklung der SchülerInnen und die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten.
Ein Meer an Geschichten weiß er mit beißendem aber feinem Witz zu erzählen.
Wer sich in diesem Buch nicht wiedererkennt sollte nicht traurig sein, denn es ist ein Genuss, bestehende Vorurteile aus erster Hand belegt zu bekommen.
So setzt er unbeirrt das Lehrerkollegium aber auch SchülerInnen und Erziehende in Licht und Szene. Selbstkritisch und geistreich prangert er Missstände an. Bei genauem hinsehen öffnet er jedoch neue Wege.
Kennen Sie „… die Anwendung des Goldenen Schnitts auf die Didaktik“?
Was ist LSD für arme Leute und wie kommt es an die Schule? Wieso ist „Gestern“ ein mnemotechnisches Bermudadreieck? Interessiert? Dann sollten Sie unbedingt dieses kleine Büchlein lesen!
 


 

Dienstag, 31. Juli 2012

Das Quer-Einsteiger-Buch


So gelingt der Start in den Lehrerberuf
von Marc Böhmann

BELTZ-Verlag

Marc Böhmann ist Diplom-Pädagoge und Lehrer an einer Grund- und Werkrealschule. Seine Erfahrungen, in den Bereichen Schulpädagogik, Lehrerprofessionalität und Deutschdidaktik stellt er allen durch seine Publikationen und Vorträge zur Verfügung. Auch ist er Herausgeber der beliebten Unterrichtsmaterialien „Lesen • Verstehen • Lernen“.

Berufswunsch Lehrer! Gibt es den noch?

Immer mehr Negatives ließt und hört man über den Lehrerberuf. Die eigenen Kinder stöhnen und maulen, die Medien berichten von Born-Out und Aussteigern.
Trotzdem. Der Wunsch, Wissen an Kinder und Jugendliche weiterzugeben, sie zu begleiten und ihnen einen optimalen Start ins Leben zu ermöglichen, existiert noch.
Gerade jetzt, wo akuter Lehrermangel herrscht, könnte auf Fachkräfte aus Industrie und Wirtschaft zurückgegriffen werden. Doch ist dies gewollt? Mit pro und kontra eröffnet Marc Böhmann sein Buch für Quer-Einsteiger.

Ich werde Lehrer.
Will ich es wirklich? Was erwartet mich und was wird von mir erwartet?
Böhmann stellt Fragen und fordert Antworten. Antworten, die ein in sich gehen bedingen. Er gibt wichtige Hinweise und stellt Richtlinien auf. Geklärt werden sollte zum Beispiel: „Welche expliziten Regeln und Vorschriften gelten?“, „Welche impliziten Erwartungen werden an Sie gestellt?“, „Welche Beziehungsstruktur herrscht an Ihrer Schule?“
Sogar das Kapitel „Goldene Tipps und große Fettnäpfe für Quereinsteiger/innen“ setzen ein genaues Durchdenken des Wunsches, in den Lehrerberuf zu wechseln, voraus.

Besteht nun der Wunsch noch immer, dann wartet Marc Böhmann mit allgemeinem Wissen und sehr praktischen Hilfen auf. Wichtige Tätigkeiten, die ohne ein Pädagogikstudium so wahrscheinlich noch nicht durchgeführt wurden, werden erläutert und anhand praktischer Beispiele verdeutlicht. In diesem Buch findet sich alles, vom Hospitieren, über Planen des Unterrichts, Beurteilung und Benotung, Kooperation im Kollegium bis hin zur Elternarbeit und dem Schulrecht. Kapitel für Kapitel erfährt man mehr von der Arbeit als Lehrer. Anforderungen und Belastung werden untersucht. So wird die eigene Motivation beleuchtet. Auch werden bereits beim Lesen Ideen und Strategien entwickelt.

Als Abschluss bietet Böhmann Kopiervorlagen und Checklisten zum Download.
Diese Vorlagen reichen vom Einstieg „Warum möchte ich Lehrer/in werden?“ bis hin zum Zeitmanagement und der Arbeitsplatzorganisation.
Die Downloadsammlung ist sehr umfangreich und detailliert ausgearbeitet. Ein wahrer Fundus für jeden der Lehrer/in werden will oder schon ist.

Marc Böhmanns Quer-Einsteiger-Buch sollte als Pflichtlektüre für alle genommen werden, die den Beruf ergreifen wollen. Egal ob als Quer-Einsteiger oder als Pädagogik Student.

Sonntag, 3. Juni 2012

ENTSCHEIDE DICH! - Der Weg zum Ziel

Heidi Prochaska
Atlatus Verlag

Heidi Prochaska sammelt ihre Erfahrungen auch als Coach und Trainerin. Eigene Lebensabschnitte, die Reisen, Lehrer und Weggefährden zeigten ihr Wege auf, öffneten Türen und gaben neuen Denkweisen Nahrung.
Ihre Erkenntnisse gibt Prochaska in ihrer Arbeit und durch ihre Bücher weiter.

ENTSCHEIDE DICH! Der Weg zum Ziel – ist die Fortführung des Buches „ÄNDERE DICH!“ Es ist ein Lebensratgeber in Erzählform.

Petra, eine junge, leistungsstarke Studentin fällt durch das erste Staatsexamen. Was nun? Wieso durchgefallen? Wieso ich? Fragen über Fragen muss Petra sich stellen und die Antworten finden, bevor sie ihren Weg weitergehen kann. Durch das Wiedersehen mit Eva, eine ehemalige Schulkameradin, lernt sie Heike kennen. Heike coacht sie in den Anfängen. Doch dann beschließt sie nach Japan zu gehen, um den geheimnisvollen Thomas kennenzulernen. Er soll ihr den richtigen Weg zeigen.

Viele haben es bereist erlebt, den Wendepunkt im Leben. Ein scheinbar vorbestimmter Weg mündet in einer Gabelung. Welche Richtung schlage ich ein? Was ist die richtige Entscheidung?
Prochaska verführt uns, die eigene Sichtweise auf Lebenssituationen zu ändern. Sie wirft Fragen auf und stellt uns vor neue Thesen.

Sicher wäre es von Vorteil, das erste Buch von Prochaska „ÄNDERE DICH!“ vorher zu lesen. So könnte sich der Einstig einfacher gestalten. Manches wird leider nur hingeworfen, ohne näher darauf einzugehen.

Der Anfang des Geschehens ist sehr schnell, fast abgehackt. Kurze Vorstellung der handelnden Personen und schon ist man inmitten von verschiedensten Denkprozessen. Selbstbewusstsein und Selbstbehauptung sind in unserer Gesellschaft große Themen. Einerseits oft in Schule und Familie vergraben oder deformiert, anderseits dringend nötig in unserer Ellenbogengesellschaft. Das gerade Frauen ein weniger ausgeprägtes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl besitzen ist klar dargestellt. Doch genetisch bedingt? Hier sind die Gründe sicher anderweitig zu suchen. Zumal das Gruppenselbstbewusstsein in die Gedanken nicht einbezogen wird. Schon Hegel hat in seinen Schriften veröffentlicht, dass sich das Selbstbewusstsein im Ergebnis der Anerkennung von Anderen herausbildet und formt. Frauen definieren sich hauptsächlich an den Aussagen der Gruppe, wie auch von Prochaska anschaulich darlegt, wird.

Es gibt viele Dinge zwischen Himmel und Erde. Doch manchmal fehlt selbst mir die Vorstellungskraft. So erging es mir hier mit dem Thema: generieren von Energieformen. Ist dies eine schriftstellerische Freiheit oder Erlebnis? Dies konnte sich mir nicht erschließen.

Interessant für mich war die Theorie vom Einteilen in berechnend oder gefühlsorientiert. Männlein oder Weiblein, wer ist was? Ich muss immer noch schmunzeln, denke ich an die Gedankenflut, die sich mir plötzlich eröffnete.
Gern hätte ich mehr über Prochaska Erfahrungen und Theorien zu Ego und Verursachung erfahren.
Heidi Prochaska zeigt in ihrem Ratgeber, dass nicht allein ein Erlebnis oder eine Einsicht ausreichend ist, um sich für oder gegen etwas zu entscheiden. Es ist ein Prozess. Wie lang es dauert, liegt an einem Selbst.

Dieses Buch ist ein Ratgeber, der neue Türen öffnen könnte. Allein durch die Geschichte könnten manche sich eher auf diese Gedankenwelt einlassen. So lassen sich die aufgeworfenen Fragen und die neuen Thesen eher auf das eigene Leben übertragen.
Ich bezweifle jedoch, dass dieses Buch genau die Gruppe erreicht, die davon profitieren könnte. Von einem Ratgeber wird leider oft nur eine Anweisung erwartet, keine Experimente und Gedankenwelten.

Buchvorstellung:
http://www.gabal.de/blogleser/items/buchvorstellung-entscheide-dich-der-weg-zum-ziel-von-heidi-prochaska.html

Montag, 28. Mai 2012

Professionelles Texten für die PR-Arbeit

Kerstin Liesem, Jörn Kränicke
VS Verlag

Kerstin Liesem und Jörn Kränicke sind in der schreibenden Zunft zu Hause. Dr. Liesem als PR-Expertin und Lehrbeauftragte sowie Kränicke als Chefredakteur des €uro fondexpress. Sie richten Ihr Buch an alle, „die professionelle Texte für die PR-Arbeit schreiben wollen.“

Der Einstieg ist schlüssig. Wer hat noch Zeit zu lesen? Überschriften werden überflogen, Texte quer gelesen. Innerhalb von Sekunden wird entschieden: lese ich weiter oder geh ich zum Nächsten.
Wie gewinne ich nun Aufmerksamkeit, damit meine Botschaft ankommt?
Im ersten Kapitel schreiben Liesem und Kränicke von den Ergebnissen der Hirnforschung. Abzuleiten nach Mayer speichert unser Gehirn Wiederholungen. Hier sind es Beispieltexte, die fehlerhaft sind. Was merke ich mir demzufolge? Fehlerhafte Texte und Formulierungen. Wenn ich gut bin, natürlich noch das diese nicht genutzt werden sollten. Und dann?
Hat man es geschafft, sich bis zum Kapitel fünf durchzukämpfen, findet man einige Grundregeln für besseres Schreiben. Doch auch hier war nicht viel Neues zu entdecken. Viele Seiten für wenig Inhalt.
Im weiteren geht das Autorenteam auf die verschiedenen Arten von Texten ein. Es werden Presseinformationen beleuchtet, Gastbeiträge, Briefe und Reden.
Gerade hier hatte ich mir einiges mehr erhofft. Ein paar Tricks und Kniffe, ein wenig aus dem Eingemachten. So habe ich eher das Gefühl, dass das Autorenteam lediglich sein eigenes Wissen zeigen will. Für mich kam die Aussage rüber: „Finger weg. Lass das Journalisten machen, die haben das gelernt.“

Leider sind die Themen: Schreiben fürs Internet und WEB 2.0 nur sehr kurz angerissen.  

Das wichtigste des Buches ist die Darlegung des „drei Sekunden Gesetztes“.
Ein Buch – allein auf dieses Gesetz aufgebaut – hätte vielen ein Gefühl für gute Texte vermitteln können. Man hätte zeigen können, was aussagefähig, kurz und aktiv bedeutet. Es wäre interessanter, anschaulicher und aufschlussreicher als die Analyse der vorgegebenen Phrasen.


Dienstag, 22. Mai 2012

Erziehen, bilden und begleiten


Das Portfoliobuch für Erzieherinnen und Erzieher
Bildungsverlag EINS

Yvonne Wagner arbeitet seit 2007 als Autorin. Selbst Mutter, machte sie ihre Erfahrungen in der Arbeit als Erzieherin und Leiterin verschiedener Horteinrichtungen. Ihre Kreativität lebt sie auch in ihren Büchern aus.
Das Portfoliobuch für Erzieherinnen und Erzieher ist eine Ergänzung zum Lehrbuch „Erziehen, bilden und begleiten“. Gerichtet ist dieses Arbeitsbuch an, Studierende und  ErzieherInnen.

Das Arbeitsbuch beinhaltet, angefangen von der Begriffsklärung: „Was ist ein Portfolio?“ bis hin zu Kopiervorlagen, ein umfangreiches und gut nutzbares Instrument.

Die Arbeit mit Portfolios bedingt eine intensive und individuelle Lernbegleitung der Kinder und Jugendlichen. Sie fördert die Zusammenarbeit in der Schule und stärkt selbsttätiges Lernen. Wichtig hierbei ist die Wertschätzung. Kompetenzen statt Defizite stehen im Mittelpunkt.

Immer wieder klagen LehrerInnen über die mangelnde Bereitschaft der SchülerInnen, selbstständig zu lernen. Die Portfolioarbeit hilft hier weiter. Die Kinder und Jugendlichen lernen die eigenen Leistungen einzuschätzen, Entwicklungen zu erkennen sowie diese zu reflektieren. Sie lernen zu präsentieren und zu kommunizieren.

Lernen lassen! Das hat schon Vera F. Birkenbihl vertreten. Auch in Montessorischulen können Kinder und Jugendliche nach einem selbst erstellten Plan lernen. Portfolioarbeit bietet dies alles.

Ein wichtiger Punkt im Arbeitsbuch ist die Selbsteinschätzung. Will ich wirklich in dem Beruf der ErzieherInnen arbeiten? Kann ich mich immer wieder motivieren und so der Belastung in der Praxis standhalten?

Das Portfolio bietet viele Vorteile in der Erziehungsarbeit. Portfolioarbeit kann man nur erfolgreich anwenden, wenn man dies selbst durchgeführt hat.
Dafür bietet das Arbeitsbuch umfangreiche Aufgaben und Kopiervorlagen.

Im Arbeitsbuch wird immer wieder auf das Lehrbuch verwiesen. Für das Erlernen der Portfolioarbeit ist es nicht nötig. Will man die eigene Arbeit besser verstehen und individuell anpassen ist das Zuziehen des Lehrbuches von Vorteil.
 
Eine Portfolioarbeit ist in jeder Altersgruppe angebracht und wünschenswert.
Dieses Arbeitsbuch ist sehr zu empfehlen. Jeder und jedem, der mehr mitgeben will als auswendig gelerntes!

Montag, 14. Mai 2012

VIDEOFILM Konzeption und Produktion

Thomas Petrasch, Dr. Joachim Zinke
HANSER Verlag

Das Buch VIDEOFILM liegt in aktualisierter und ergänzter Form in der 2. Auflage vor. Betrachtet werden die Grundlagen des Filmemachens.

Thomas Petrasch und Dr. Joachim Zinke haben als Autorenteam ein Einstiegswerk geschaffen. Gedacht als vorlesungsbegleitendes Werk für alle Medienstudiengänge und die Ausbildung im Fach „Mediengestalter in Bild und Ton“.
Beide Autoren arbeiten an der Technischen Hochschule Mittelhessen. Petrasch als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Dr. Zinke als Leiter des Studiengangs Medieninformatik.
Das Autorenteam legte den Schwerpunkt des Buches auf die Bereiche Konzeption, Gestaltung, Beleuchtung, Kameratechnik und Videoschnitt.

Schon im Kapitel 1 (Überblick Videofilmproduktion) wird eine Einteilung in Tätigkeitsfelder unternommen, die später in den einzelnen Berufsbildern betrachtet werden. So erlangt man Verständnis über die Vielfalt der Tätigkeiten am/beim Film (Video).
Fast jeder hat heute eine Digital-Kamera oder filmt mit dem Handy.
In einem Großteil der Internetforen geht es hauptsächlich um Effekte, um die geeigneten Schnittprogramme oder um die beste Kamera. Ein Forum habe ich gefunden, welche sich mit Drehgenehmigungen befasst. Gerade wenn Videos im Internet veröffentlicht werden, ist dies ein wichtiges Thema.

Klar, filmen macht Spaß und viele versuchen sich.
Leider machen sich die wenigsten Gedanken um das Video an sich.
Was soll es aussagen? Wie setze ich es um? Was muss ich beachten?
Die Ergebnisse werden entsprechend un- oder bearbeitet im Internet preisgegeben.
Schade, denn völlig unreflektiert hört der Spaß bald auf, da keiner sich diese Videos gern anschaut. Ähnlich wie die Dia-Show vom Familienurlaub 1975.

Die Grundlagen des Filmens sollten sich alle aneignen, die ihre Videos veröffentlichen wollen. Dieses Buch befähigt zu besseren Videos und bessere Videos machen mehr Spaß.
Im Buch werden rechtliche Aspekte betrachtet, genau wie Dramaturgie, Storyboard, Beleuchtung, Bildgestaltung, Ton und Schnitt. Es ist eine Einführung. Die wichtigsten Grundlagen werden sehr anschaulich vermittelt.
Im Internet werden Materialien zum Buch angeboten. Dort findet man zum Beispiel einzelne Videoclips, die das Thema weiter verdeutlichen. Zusätzliches Material gibt es für Lehrer und Dozenten.

Ein besonderes Highlight, finde ich, ist die kostenlose Nutzung des E-Books.

Sicher kann dieses Buch keine umfassenden Kenntnisse vermitteln, dafür ist das Thema Film viel zu umfangreich. Das Wissen, was durch das Buch vermittelt wird, macht den Film (Video) zum Erlebnis. Sowohl von der Seite der Macher als auch von der Seite der Konsumenten.

Leider ist es sehr fachlich-sachlich geschrieben. Eben wie ein Lehrbuch für die Ausbildung. Etwas flüssiger und lebhafter würde mehr Leser für dieses Buch und damit für das Handwerk begeistern.

Das Buch ist sowohl als Nachschlagewerk geeignet, als auch für den Einstig in eine neue Welt, der Welt des Films. Es ist für jeden geeignet, der Videos macht und machen will. Selbst wenn es „nur“ Omas Geburtstag, die Abschlussfeier oder der Familienurlaub ist.