VS Verlag
Kerstin Liesem und Jörn Kränicke sind in der schreibenden Zunft zu Hause. Dr. Liesem als PR-Expertin und Lehrbeauftragte sowie Kränicke als Chefredakteur des €uro fondexpress. Sie richten Ihr Buch an alle, „die professionelle Texte für die PR-Arbeit schreiben wollen.“
Der Einstieg ist schlüssig. Wer hat noch Zeit zu lesen?
Überschriften werden überflogen, Texte quer gelesen. Innerhalb von Sekunden
wird entschieden: lese ich weiter oder geh ich zum Nächsten.
Wie gewinne ich nun Aufmerksamkeit, damit meine Botschaft
ankommt?Im ersten Kapitel schreiben Liesem und Kränicke von den Ergebnissen der Hirnforschung. Abzuleiten nach Mayer speichert unser Gehirn Wiederholungen. Hier sind es Beispieltexte, die fehlerhaft sind. Was merke ich mir demzufolge? Fehlerhafte Texte und Formulierungen. Wenn ich gut bin, natürlich noch das diese nicht genutzt werden sollten. Und dann?
Hat man es geschafft, sich bis zum Kapitel fünf durchzukämpfen, findet man einige Grundregeln für besseres Schreiben. Doch auch hier war nicht viel Neues zu entdecken. Viele Seiten für wenig Inhalt.
Im weiteren geht das Autorenteam auf die verschiedenen Arten von Texten ein. Es werden Presseinformationen beleuchtet, Gastbeiträge, Briefe und Reden.
Gerade hier hatte ich mir einiges mehr erhofft. Ein paar Tricks und Kniffe, ein wenig aus dem Eingemachten. So habe ich eher das Gefühl, dass das Autorenteam lediglich sein eigenes Wissen zeigen will. Für mich kam die Aussage rüber: „Finger weg. Lass das Journalisten machen, die haben das gelernt.“
Leider sind die Themen: Schreiben fürs Internet und WEB 2.0 nur
sehr kurz angerissen.
Das wichtigste des Buches ist die Darlegung des „drei
Sekunden Gesetztes“.
Ein Buch – allein auf dieses Gesetz aufgebaut – hätte
vielen ein Gefühl für gute Texte vermitteln können. Man hätte zeigen können,
was aussagefähig, kurz und aktiv bedeutet. Es wäre interessanter, anschaulicher
und aufschlussreicher als die Analyse der vorgegebenen Phrasen.