Freitag, 9. Oktober 2015

Büro-Bibel

Auftritt, Organisation, Kommunikation

Gabriele Cerwinka & Gabriele Schranz

Dr. Gabriele Cerwinka ist Coach für Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikation und Office-Management. Ebenso arbeitet Sie als Referentin, Fachbuchautorin und Universitätslektorin. Sie arbeitet im Team mit:
Gabriele Schranz. Ihre hauptsächliche Tätigkeit liegt als Trainerin in den Bereichen Kommunikation, Prozessoptimierung und Office-Management.

Die Autorinnen bieten mit der 4. Aktualisierten Auflage umfassendes Wissen. Das Buch umfasst Auftritt, Organisation und Kommunikation in einem Büro. Der Leser wird eingeladen, seinen Arbeitsplatz, das Büro, das eigene Tun aus der Vogelperspektive zu betrachten. Dadurch können Abläufe optimiert, das eigene Auftreten sicherer und die Arbeit effektiver werden. Zahlreiche Checklisten verstärken die Analyse und geben Halt.

Das Buch ist gut strukturiert und kann optimal als Nachschlagewerk genutzt werden. Es gibt Dos and Don‘ts, sowie viele Tricks, Kniffe und Handlungsempfehlungen. Es sind Angebote und Vorschläge, keine Dogmen. Kapitel für Kapitel führen Cerwinka und Schranz die Leser vom eigenen Auftritt durch die einzelnen Bereiche im Office zu SozialMedia und den Visionen. 

Gerade der Hinweis auf das neue Kapitel SozialMedia macht mich auf das Buch aufmerksam. 


Hier soll der Frage nachgegangen werden, was genau unter SocialMedia verstanden wird, wie diese als Kommunikationsform eingesetzt werden kann und was das besonders für die Arbeit im Büro bedeutet.

Ausgerichtet auf Büromitarbeiter wird ein guter Überblick gezeigt, auch auf Verantwortlichkeiten im Unternehmen wird verwiesen. Alles deutet eher auf eine zusätzliche Belastung, als auf einen Gewinn, sowohl für den Teilnehmenden als auch für das Unternehmen. 

Sicher ist einiges zu beachten und ja:

„SocialMedia sind kein einmaliges Projekt, sie bedeuten eine immer wiederkehrende Arbeit – meist unter Zeitdruck.“

Doch es lohnt sich für das Unternehmen sowie im Privaten. Auch das kommt immer mal wieder zwischen den Zeilen zum Vorschein. 
Im Falle von SocialMedia gibt das Buch nicht wirklich gute Handlungsanweisungen. 

Checklisten sind nicht vorhanden – noch nicht?



Schade, denn dieses Thema wird immer mehr – auch in Büros – als wichtiges Kommunikationsmittel, geniale Kontaktplattform und weitreichenden Informationskanal in den Vordergrund rücken.

Für Menschen, die sich mit dem Bereich SocialMedia noch nicht befassten, ist es ein Einstig in das Thema.

Es werden Möglichkeiten - auch Gefahren erwähnt. Die Leidenschaft, die Freude, die man dabei erleben kann, kommt nicht zum Tragen. Auch der Vorteil für Unternehmen, egal welcher Größe, ist nicht ersichtlich. Sehr schade.


Auch wenn im Bereich SocialMedia noch großer Nachholbedarf besteht, den Begriff Büro-Bibel verdient das Buch.

Dienstag, 6. Oktober 2015

Viel besser als gute Vorsätze


Wie Sie mit Mini-Gewohnheiten Maxi-Erfolge erleben

http://www.vakverlag.de/catalogsearch/result/?q=guise 
VAK Verlag

Stephen Guise hat als Finanzberater und im Marketing gearbeitet. Seit 2004 schreibt er über die Fragen der Lebensführung und des persönlichen Wachstums, welche er nach seiner Erforschung in seinem Blog deepexistence.com veröffentlicht.

Immer wieder nimmt man sich vor, sich zukünftig anders zu verhalten, mehr Sport zu treiben, gesünder zu leben, disziplinierter zu arbeiten, …
Oft jedoch scheitern diese Vorhaben bereits nach den ersten Wochen und durchgeführten Versuchen. Guise ist dem Grundsatz dieses Scheiterns auf den Grund gegangen. Er berichtet in seinem Buch über seine Erfahrungen, seine Strategie und seine Erfolge beim Umsetzen von guten Vorsätzen. Er unterlegt all seine Theorien mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, mit Studien und Erfahrungen aus der Physik, Psychologie, Neurologie und Soziologie.

Stephen Guise schreibt gleich zu beginn, dass er das Konzept der Mini-Gewohnheiten entdeckt hat, wenn er später auch einräumt, das dies nicht neu ist. Die Mini-Gewohnheiten haben bereits Vera f. Birkenbihl und die als Entdeckerin benannte Mary LoVerde erkannt und ihre Wirksamkeit bewiesen sowie beschrieben.

Die vom Autor beschriebenen Wege und Gründe, Mini-Gewohnheiten anzuwenden, sind nachvollziehbar. Welche Vorteile besitzen sie, warum erleichtern sie das eigene Handeln, was muss ich investieren, um Erfolge verzeichnen zu können, um neue Verhaltensmuster zu installieren.

„Ein bisschen zu tun ist wesentlich mehr und besser als gar nichts zu tun (sowohl in mathematischer als auch in praktischer Hinsicht).“ 

schreibt der Autor und dies ist logisch. Oder?

Bei Mini-Gewohnheiten steht nicht die Quantität im Vordergrund, sondern das man einen kleinen Schritt geht und diesen jeden Tag.

Tag für Tag, Schritt für Schritt


Für große Veränderungen benötigen wir einen starken Willen, viel Motivation, viel Disziplin. Was ist aber, wenn die Motivation ausgeht? Wenn die ersten Gedanken: „Heute schaff ich es nicht, morgen.“ auftreten? Wenn unsere Disziplin mehr und mehr Löcher bekommt? Schnell ist dann das ganze Vorhaben entsorgt. Für Guise ist es wichtig, zu zeigen, warum Mini-Gewohnheiten all das Anstrengen und Seufzen umgeht und dazu noch tägliche Erfolgserlebnisse eingefahren werden können. Warum etwas zur Gewohnheit werden lassen? Warum benötigen wir für Gewohnheiten weder Motivation noch Willenskraft?

Mit Fragen wie:

  • Wann und warum fühlt sich der Mensch überfordert?
  • Was bewirkt Druck in uns und wo kommt er her?
  • Welche Rolle spielt unser Unterbewusstsein?
  • Warum sind gute Vorsätze so schnell mit negativen Gefühlen belastet?
  • Was hat ein subjektives Erschöpfungsgefühl mit unserem Blutzuckerspiegel zu tun?


erläutert der Autor ausführlich und bringt sie in Zusammenhang. Er berichtet von seinen eigenen Erfahrungen und der „Ein-Liegestütz-Challenge“, die er ins Leben rief. Hiermit hat alles angefangen.

Irritiert hat mich sein Vorschlag, eine halbstündige sportliche Trainingszeit nach dem Mittagessen (Mini-Gewohnheit mit Auslöser) zu absolvieren. Wahrscheinlich führt er es darauf zurück, das durch das Mittagessen der Blutzuckerspiegel wieder höher ist und wir dadurch über mehr Willenskraft verfügen und dies auch durchführen. Doch Sport gleich nach dem Essen?
Auch warnt Stephen Guise immer wieder davor, die Mini-Gewohnheit nicht zu groß zu planen oder im Hinterkopf die Erwartung zu halten doch mehr zu machen als geplant. Doch er impliziert immer wieder den Gedanken, das wenn ich eine Mini-Gewohnheit anfange sowieso mehr davon durchführe. Damit ist es schwierig, das eigene Maß zu finden und dies kontinuierlich auch durchzuführen.

„Wenn wir glücklich sein wollen, ist das Feiern von Erfolgen die effektivste Methode, uns gut zu fühlen und mit unserem Leben zufrieden zu sein.“

Mit Mini-Gewohnheiten haben wir jeden Tag Mini-Erfolge zu feiern. Erfolge, auch wenn sie klein zu sein scheinen, uns ein gutes Gefühl vermitteln und damit die Motivation automatisch steigern.

Ich verstehe, dass Guise uns dafür begeistern möchte, genau so wie er davon überzeugt und begeistert ist. Doch die Hälfte des Buches hätte mir auch gereicht. Wiederholungen einer Aussage machen diese weder glaubhafter noch spannender. Ich musste oft mit mir kämpfen das Buch nicht aus der Hand zu legen.

Ich kann jedoch allen empfehlen ihre Ziele mit Mini-Gewohnheiten zu starten, denn es funktioniert. Aus eigenen Erfahrungen kann ich dies bestätigen. Schritt für Schritt zum persönlichen Erfolg.


Lesenswert für alle, die in ihrem Verhalten, in ihrem Leben etwas verändern wollen.