Mittwoch, 26. September 2012

Touch it

Teilnehmer emotional berühren – der Schlüssel zum Trainingserfolg

Barbara Messer und Sandra Masemann
managerSeminare

Barbara Messe – Spezialistin für Train the Trainer, Kommunikation, Unternehmenstheater, Körpersprache sowie Improvisation und Storytelling. Zahlreiche Aus- und Weiterbildungen runden ihr Können ab.
Sandra Masemann - Spezialistin für Train the Trainer, Change-Prozesse, Führungsarbeit, Moderation von Großgruppen und Resilienz.
Seit 2006 sind sie als Duo im Bereich Training, Beratung und Coaching unterwegs. Zusammen zeigen sie lebhaft und begeisternd, wie Trainerarbeit aussehen kann.

Wir lernen am leichtesten, wenn wir mit dem aufzunehmenden Wissen positive Emotionen verbinden. Kein Geheimnis. Schon Maria Montessori und Vera F. Birkenbihl zum Beispiel erläuterten dies in ihren Arbeiten.
Barbara Messe und Sandra Masemann zeigen in ihrem Buch, wie dies nun auf Trainings übertragen werden kann, wie Teilnehmer emotional berührt werden können. Ein Thema, welches in der letzten Zeit immer wieder auch in den Medien aufgegriffen wird.
Gerade für Trainings ist es wichtig emotional zu berühren. Die Trainings finden oft nur in einem kurzen Zeitraum statt und sollen effektive und nachhaltige Erfolge erzielen. Messer und Masemann vermitteln neue Erkenntnisse und altes Wissen in neuem Kontext. Sie schildern in ihrem Buch sehr anschaulich, was unser Gehirn benötigt und wodurch es blockiert wird. Schon dieses Wissen allein macht deutlich, wie wichtig Touch-Momente in der Arbeit eines/r Trainers/in sind.
Über die Darstellung der Kellerkinder kommen die Autorinnen zur Persönlichkeitsbildung - menschlicher und sympathischer werden, Vertrauen aufbauen, die eigene Kreativität weiterentwickeln.
Sicher wurde vieles bereits publiziert, doch der Gesamtkontext ermöglichte es mir immer wieder neue Gedanken zu verfolgen und Ideen zu entwickeln.
Sehr anschaulich werden Touch-Momente im Training erläutert. So explizit auseinandergenommen – einzeln betrachtet als: Gefühle, Werte und Bedürfnisse – eröffneten das Autorinnenteam mir eine erweiterte Sichtweise.
Sehr gut kamen bei mir die persönlichen Tipps und Meinungen von Barbara Messe und Sandra Masemann an. Die Platzierung dieser zusätzlich am Rand des Textes erfüllen den Tatbestand der Wiederholung, fördern so das verinnerlichen der Themen.

Die Autorinnen zeigen in ihrem Buch ihre eigene Trainingswelt. Eine Welt voller Clowns mit allem Ernst, voller Gefühl und Suggestion, voller Zauber und Erkenntnissen. Eine Welt, wo Maximales ermöglicht wird. Die lebhafte und ansprechende Darstellungsart des Wissens macht neugierig, aufmerksam und spaß. Beim Lesen wurde ich angeregt mitzumachen und nachzuahmen. Optimal für Trainings.

Interessant für mich sind auch die Empfehlungen auf weiterführende Literatur. Leider wurden in diesem Buch die Fußnoten ganz hinten zusammengefasst. So musste ich des öfteren blättern, um die gewünschten Infos zu erhalten.

Alles in allem – ein tolles Buch - zum Weiterempfehlen.

Montag, 24. September 2012

Schlüsselfaktor Sozialkompetenz

Was uns allen fehlt und was wir noch lernen können
Eric Adler
Econ Verlag

Eine Kindheit ohne Halt und familiere Zuwendung sowie viele Jahre voller Höhen und Tiefen prägten Eric Adler. In seinem Leben erkannte er, wie wichtig soziale Kompetenzen sind. „Sozialkompetenz ist der Schlüsselfaktor für ein zufriedenes und erfolgreiches Leben.“ lautet seine Botschaft. So ist er seit nun über 20 Jahren Trainer, Autor und Speaker in Sachen Sozialkompetenz tätig.

Adler beginnt mit teilweise erfundenen Szenarien zur Entwicklung unserer Gesellschaft. Manche Szenarien beschreiben den Alltag, andere schaffen Gänsehaut. Da geht es um Amokläufe an Schulen, Schießereien auf einem Flughafen, bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen, Pflege-Container und vieles andere mehr.
Sehr ausholend erläutert Eric Adler die Bedeutung sozialer Kompetenzen.
Auf die Frage: „Ist unsere Gesellschaft noch zu retten?“ geht der Autor sehr detailliert ein.
Was sind die Gründe für die fehlenden Kompetenzen? Adler schildert fünf Gründe.
„1. Sinkende Kommunikationsfähigkeit,
 2. Auflösung gesellschaftlicher Strukturen,
 3. Fehlgeleitete Emanzipation,
 4. Irreführende Rolemodels,
 5. Zu viele Möglichkeiten mit weitreichenden Folgen.“
Viele Fakten führt Adler auf und präsentiert logische Schlussfolgerungen wie auch kontroverse Aussagen. Stoff für heiße Diskussionen.
„Wenn man es überspitzt auf den Punkt bringen möchte, bedeutet dies: Unsere Jugend wird von der Medien-, Film- und Spieleindustrie erzogen!“ Eine seiner beißenden Aussagen über die Realität.

Im Kapitel der goldenen 12 definiert er die Regeln und den Inhalt sozialer Kompetenzen: was soll sein, was wird erwartet.

„Zum Lernen ist es nie zu spät!“ verspricht Eric Adler. Leider fand ich keine konkrete Anleitung, wie diese gelernt oder vermittelt werden können. Hier gilt es sich intensiv weiter mit Themen wie zum Beispiel Kommunikation, Selbstbewusstsein oder Umgang mit Konflikten zu befassen.

Es ist ein wichtiges Buch, einerseits zum Einstieg, andererseits zum Aufrütteln. Leider ist es nicht die Lösung des Problems.

Sonntag, 9. September 2012

ELBENTHAL-SAGA


Die Hüterin Midgards

Ivo Pala
Sauerländer Verlag

Ivo Pala arbeitet als Drehbuchautor für Film und Fernsehen. Auch hat er bereits mehrere Romane veröffentlicht.

Svenja, in Pflegefamilien und Heimen aufgewachsen, lebt auf der Straße. Immer auf der Flucht vor Polizei und Jugendamt. Sie schlägt sich mit Hilfsjobs durch und schläft unter Dresdens Brücken. Bis, ja bis zu ihrem 17. Geburtstag, als etwas eigenartiges und unheimliches passiert. Jetzt muss sie um ihr Leben laufen.
Die Handlung ist rastlos, schroff und voller Aktion. Svenja hat keine Minute Ruhe. Es ist als würden alle an ihr zerren. Als sie endlich ein Zuhause gefunden hat, läuft sie wieder davon. Die Jagd beginnt von vorn.
Seite für Seite erschließt sich ein abenteuerliches Leben. Dieses Leben zieht einen in seinen Bann. Schneller, immer schneller wünscht man …
 
Das Buch ist voller starker Gefühle und Werte für ein erfülltes Leben. Es ist eine geschickte Verbindung zwischen Märchen, Geschichte und der heutigen Zeit. Diese Verbindung lässt mich mit der Heldin Svenja fühlen und handeln. Als Dresdnerin habe ich den direkten Bezug zu den Handlungsorten, was dem Ganzen ein zusätzliches Gewicht verleiht. Meine Gedanken fliegen durch die Stadt und träumen unter den Brücken von Dresden.

Es ist ein wunderbares Buch, bei dem ich mich auf die Fortsetzung freue.

HTML für KIDS

mitp Verlag
Robert R. Agular & Thomas Kobert

 

Robert R. Agular betreibt mehrere Webseiten und schrieb mehrere Bücher über HTML und CSS. Auch Thomas Kobert ist Autor zahlreicher Fachbücher in diesem Bereich.

Die Autoren versprechen: „Dass HTML, die Abkürzung für Hypertext Markup Language, gar nicht so schwer ist, zeigen die Robert R. Agular und Thomas Kobert in diesem Buch mit vielen anschaulichen Beispielen. So lernst du fast spielend, schöne Webseiten zu gestalten.“

Es ist sehr schwierig, in dieser schnelleigen Zeit ein Buch über Software oder Programmiersprachen zu schreiben. Gerade war Redaktionsschluss und schon ist es überholt. So auch hier. Da es trotzdem weiterhin nutzbar ist, ist es nicht ganz so schlimm. Das angekündigte Versprechen kann gehalten werden.

Nach erstem einfachem abtippen der Beispiele und der folgenden Ergebniskontrolle wird jeder Schritt, jeder Code anschaulich erläutert. Kapitel für Kapitel erarbeitet man sich so Grundlagen von HTML und CSS. Am Ende entsteht eine ansehnliche Webseite.

Vielleicht hätten Agular und Kobert das Kapitel über Frames zugunsten einer ausführlicheren Behandlung des div- und p-Tags weg lassen können. Da diese in der Gestaltung von modernen Webseiten eine Hauptrolle spielen.
Die beigefügte CD beinhaltet passende Software und alle Beispiele aus dem Buch. Mehrere verschiedene gestaltete Webseiten können im Bonusmaterial eingesehen werden. So ist ein weiteres, eigenes entwickeln möglich.
Der Ausblick auf HTML 5 ist passend. Soweit ist dieses Buch nur zu empfehlen.

Der Titel verrät, dieses Buch ist für Kinder konzipiert. Was sich mir nicht erschließt, inwieweit sind die vorbereitenden Kapitel angebracht? Ein Kind, welches sich mit HTML befassen möchte, hat es sicher nicht nötig die Bedienung von Fenstern oder Ordnern zu erlernen. Das sollte man voraussetzen können. Wählt ein Kind dieses Buch nach dem Titel, weiß es bereits, worum es geht.

Was in diesem Buch komplett fehlt, sind Hinweise zu Urheberrecht und anderen wichtigen Richtlinien im Netz. Wo nehmen die Kinder ihre Bilder oder Videos her? Welche Bilder, Videos oder Texte dürfen sie im öffentlichen Netz verwenden?
Gerade, weil das Autorenteam dazu auffordert, eine Webseite über sich selbst zu erstellen, sollten diese nicht fehlen. Was ist mit Datensicherheit? Was ist mit zu viel persönlichen Daten im Web? Keine Warnung, kein Hinweis.

Das Kapitel „Tipps für den Homepagestart“ ist sicher nur zum Teil für Kinder gedacht. Einen eigenen Shop einbinden oder Werbung betreiben ist sicher nichts für 10jährige.

Schade ist auch, das das Buch nur schwarz/weiß gedruckt wurde. Ein wenig Farbe würde Kindern sicher mehr Spaß und bessere Merkfähigkeit bescheren.