Donnerstag, 8. September 2011

Start-up!

Die Autoren Christoph Ahr, Jacqueline Schwenk und Kevin Matros – selbst Gründer – zeigen Grundlagen für eine erfolgreiche Gründung auf.
Aus eigener Erfahrung zeigen sie eventuelle Stolpersteine auf dem Weg zur eigenen Firma auf, erklären unterschiedliche Wege, geben Tipps. Sie beginnen mit den W-Fragen: („was - wer – wie – wo – wann – warum“) den eigentlichen Gedanken vor der Gründung und gehen dann sehr schnell auf den eigentlichen Vorgang einer Gründung über.

Im Buch werden alle Komponenten einer Gründung beleuchtet. Beginnend beim Grundlagenwissen Recht über Steuern und Buchführung bis hin zur Akquise.

Selbst der Vorgang der eigentlichen Gründung wird ausführlich am Beispiel erläutert.

Tipps für nützliche und freie Software runden das Ganze ab.

Die Autoren erklären immer wieder anhand von Beispielen, welche Wege eingeschlagen werden können, wo eigene Entscheidungsmöglichkeiten sind. Natürlich kann in einem solchen Rahmen nicht jedes Thema werden, da diese viel zu umfangreich und speziell sind. Die aufgeführten Sachverhalte jedoch geben einen umfassenden, expliziten Einblick in die für einen Gründer wichtigen Sachverhalte.

Dieses Buch ist sehr verständlich geschrieben. Es ermutigt den Weg zur Gründung zu beschreiten. Die Autoren vermitteln das Gefühl, für den Weg in die freie Wirtschaft, gut gerüstet zu sein. Dies mit gutem Grund.

Die aufgeführten Themen sind wirkliches Grundwissen, mit jeder Menge Tipps für weiterführende Informationen oder Handlungsstrategien.

Die ersten 30 Seiten werfen mehr Fragen auf, als dort beantwortet werden. Doch es lohnt sich dran zu bleiben, denn wo andere Ratgeber aufhören fängt es hier an. Interessant und sehr unterhaltsam sind die Meinungsäußerungen der Autoren um politische und wirtschaftliche Gegebenheiten. Sie lockern die schwierigen Themen auf. Gleichzeitig zeigen sie, dass es sich immer lohnt, den eigenen Weg zu gehen.

Dieses Buch dient nicht nur als Ratgeber und Nachschlagewerk. „Start up!“ ist ein Begleiter vom ersten Gedanken bis hin zur Aufnahme der Arbeit. Es ist für alle, die sich mit dem Gedanken der Selbständigkeit befassen  - ein Geheimtipp!

Schicksalswahl im Iran

Das Buch „Die Schicksalswahl im Iran“, erschienen im Ariana Verlag, ist eine grobe Abhandlung der Ereignisse vom 12. Juni 2009 bis zum 12. Juni 2010. In drei Kategorien geteilt, findet man zum einen das familiäre Leben, zum anderen die Ereignisse zur Wahl selbst und letztendlich eine Chronologie der Ereignisse in dieser Zeitspanne im Iran. Man erhält so einen kleinen Einblick in den Alltag einer iranischen Familie, die beispielgebend für den Großteil des iranischen Volkes steht. Hintergrundinformationen werden vom Autor so eingebunden, dass sich dieses zu einem Ganzen fügt. Die persönlichen Erlebnisse zeigen die Brisanz des Themas. Im Nachhinein werden die wichtigsten Ereignisse gelistet. Dies hilft, sich ein eigenes Bild zu schaffen.
Der Autor des Buches, ein Mediziner bleibt anonym. Selbst Revolutionserfahren und enttäuscht von der damaligen Entwicklung in seinem Vaterland dreht er diesem den Rücken zu und lebt in Deutschland. Nach 22 Jahren besucht er – bedingt durch die Krankheit seiner Mutter – seine Familie und gerät so in der Ereignisse der Wahl 2009. Unerwartete Ereignisse verschieben seine Rückreise und er gerät ungewollt zwischen die Fronten.

Man erkennt die Beweggründe dieses Buch zu schreiben auch ohne das Vorwort. Die eigenen Erlebnisse versucht der Autor objektiv und sachlich zu schildern. Doch in jedem Wort stecken Emotionen und ein Ruf an die Menschen der Welt, die Augen nicht zu verschließen. Ein Ruf, das iranische Volk zu unterstützen.

Die Einblicke in den Familienalltag geben Neueinsteigern in das Thema Iran zusätzliches Hintergrundwissen. Für Leser, die mit dem Land vertraut sind oder sich bereits mit dem Thema Iran befasst haben, ist dieser Abschnitt zu langatmig. Hier fehlt der direkte Bezug zu dem Schlüsselthema „Schicksalswahl“.
Was bleibt ist die Aussage: Das iranische Volk ist nicht die Regierung, das Volk ist nicht der radikale Islam!

Fazit: In den Medien als Achse des Bösen verschrien hat das Land Iran doch mehr demokratischere Bewegungen als ihm zugetraut wird und eine demokratische, freiheitsliebende Bevölkerung.

Lesenswert für alle, die sich für die Entwicklung in der Welt und deren Länder interessieren.

Dienstag, 10. Mai 2011

Stell dir vor …

Stell dir vor …  So lautet der Untertitel des neuen Buches von Janne Teller. Ein kleines Buch liegt vor mir. Im Aussehen einem Reisepass angeglichen, in Form und Farbe. Als ich die Inhaltsbeschreibung las, kam mir gleich die Frage: „Warum bin ich nicht drauf gekommen?“ Es ist nicht nur ein aktuelles Thema, welches mich ständig begleitet (nur anders herum), sondern auch eine simple Art die Sichtweise von Anderen zu hinterfragen.

Krieg – stell Dir vor, er wäre hier.

Die ersten Absätze machten auf mich nicht wirklich Eindruck. Mit etwas mehr Drama et cetera ….  Ist doch alles viel zu sachlich, kalt aufgezählt, keine richtige Geschichte. Verwirrt schaute ich mir das kleine Büchlein an und mein Blick blieb auf der Zeile: „Stell dir vor …“ hängen. Na klar! Jetzt machte es einen Sinn! Schalte deine Fantasie ein, setze die Worte in Bilder um Klang es in meinem Kopf.! So wurde aus dem kleinen Büchlein ein wahrer Roman.

Als Diskussionsgrundlage mit in die Projekte genommen fördert es viel Interessantes zutage. Ich kann nur empfehlen es selbst auszuprobieren.

PS: Momentan findet ein Schreibwettbewerb vom Hanser-Verlag über dieses Buch statt. Mitmachen bringt was! http://www.hanser-literaturverlage.de/news/janne-teller-krieg--stell-dir-vor-er-waere-hier.html

Montag, 25. April 2011

Black-Box Dschihad – eine Kostbarkeit für lebendigen Unterricht

„Sie können unterschiedlicher kaum sein und haben doch dasselbe Ziel: Sie wollen Gotteskrieger werden, kämpfen im Dschihad.“


Das Buch von Martin Schäuble – freier Autor und Sozialforscher - bietet einen wahren Schatz an Informationen und Anregung für eine umfassende Unterrichtsgestaltung, die die Entwicklung der Jugendlichen unterstützt, Selbsterkenntnis bestärkt und sie für ihre Mitmenschen sensibilisiert. Nur was sie selber verstehen, erkennen sie auch an. Jeder Jugendliche erfährt Kapitel für Kapitel vom Leben zweier jungen Männer. Sie erfassen die Zusammenhänge, Parallelen und Gefahren.

Die einzelnen Etappen der Entwicklung von David und Sa’ed lesen sich wie die Entfaltungen in einem Roman. Mit der Zuspitzung ihrer Radikalität im Glauben zieht auch der Spannungsbogen im Buch an. Ein Roma, ein Krimi der eigentlich nur Fakten wiedergibt. Dies ist der sehr umfangreichen Recherche und der detailgenauen Wiedergabe Schäubles geschuldet.Freunde, Bekannte und Nachbarn berichteten über das Leben zwei junger Männer. Über ihre Geschichte und deren Entwicklung in die fanatische Religiosität.

Martin Schäuble bereiste viele Orte, lebte mehrere Monate in Nabulus und längere Zeit im Saarland. Er befragte etliche Personen im Umfeld der jungen Männer, studierte Quellen und stellte die Fakten zusammen.

Zwei junge Menschen, einer im Abendland geboren und groß geworden, einer im Morgenland. Beide am Ende radikale Islamisten. Wie kann dies sein?

Der junge Palästinenser Sa’ed, als Moslem geboren, erkennt im Glauben seinen gesuchten Halt, findet Antworten auf die Fragen seiner Welt. Für Außenstehende gut nachvollziehbar. „Eben damit groß geworden“ oder „Hat es ja nie anders gesehen“ könnte man sagen. Aber ein Deutscher? Als Christ geboren und getauft. Nach Aussagen in seinem Umfeld auch noch ein intelligenter junger Mann, der politisch interessiert war und keiner Diskussion aus dem Weg ging. Wie kann ein Mensch sich so entwickeln und als Attentäter sein Heil suchen?

Je tiefer der Leser in das dargestellte Leben der jungen Männer eindringt, um so mehr erkennt er die Parallelen zwischen den Entwicklungen. Keinen Halt in der Familie, mit seinen Fragen allein gelassen, nach Anerkennung und seinem Platz im Leben suchend. Und dann der Glaube.

Was bedeutet der Glaube? Was bedeutet der Glaube den Menschen heute? Welche Auswirkungen hat er im Kleinen und Großen?

 „Hätte er Leute von Greenpace getroffen, würde er jetzt in Versuchslabore einbrechen und Tiere befreien.“ Berichtet ein Freund von Daniel. Der direkte Einfluss des Umfeldes sowie der Gesellschaft sollte zu denken geben.

Zieht man das Heute von Deutschland in den Blickpunkt. Die Frage: „Wie kann man Rechtsradikal werden und sein?“ ist sie nicht gleichbedeutend? Die Auswirkungen sind ebenso bedrohlich. Die Rekrutierungsgespräche verlaufen nach gleichem Muster, auch die Auswahl der Menschen erfolgt auf gleicher Ebene.

Dieses Buch gibt hauptsächlich reine Fakten wieder. Manchmal eine Mutmaßung doch nie eine Wertung. Der Leser kann sich seine Meinung frei bilden.
Die Begriffe sind im Text begleitend erläutert. Dies erleichtert das Verstehen nicht nur des Textes sondern auch des Hintergrundes.

Ob Lesekonferenz, Erörterung & Interpretation, ob Journalismus & Dokumentarliteratur. Ob eine Meinungsumfrage gemacht  oder Mediale Einflüsse besprochen werden. Ob in Religion, Ethik, Deutsch oder Gemeinschaftskunde. Für alles bietet das Buch mannigfaltige Möglichkeiten.

Freitag, 22. April 2011

Einkaufen oder Shopping?

Paula, ist mit Mama und ihrem kleinen Bruder Emil einkaufen. Im Supermarkt, auf dem Markt und in der Drogerie kaufen sie Dinge des täglichen Lebens. Milch und Brot, Obst und Gemüse, Waschmittel und Zahnpasta. Ein Bilderbuch für zweisprachige Familien und/oder die ersten Schritte in einer zweiten Sprache.

Suchen und Erzählen ist hier die Devise. Farbenfrohe, detailgetreue Bilder animieren zum Erzählen. Ob in Deutsch oder Englisch. Einzelne Vokabeln – wie im Bildwörterbuch – können so spielerisch in den Bildern gesucht oder auch in die erzählten Geschichten eingebunden werden. Es ist ein spielerischer Umgang mit Sprache und so ein gehirngerechtes Lernen. Die Geschichten werden erweitert durch die kleinen Fenster, die in die Seiten eingebunden werden. Sie erfahren dadurch einen neuen Gesichtspunkt oder entwickeln sich zur neuen Geschichte. Spielerisch zu lernen macht Spaß und macht neugierig auf mehr.

Die Bücher benötigen ein Befassen der Eltern oder Erzieher mit den Kindern. So bleiben Kinder von bildungsfernen Familien außen vor.

Langenscheidt hat mit der Reihe „My first English words“ eine Möglichkeit für Kinder ab 2 Jahren geschaffen, erste englische Wörter spielerisch zu entdecken und zu lernen.

„Happy Easter! Frohe Ostern!“ Bilderbuch von Langenscheidt ab 2 Jahre

The Easter nest and presents. Familie Osterhase, da sind Mama, Papa und die Kiddies, freuen sich auf das nahe Osterfest. Sie malen zusammen Ostereier an. But where the smallest Easter bunny?

Wenn im Kindergarten bereits Englisch gesprochen wird, zu Hause Deutsch und Englisch, dann zum Beispiel sind die „My first English words“ Bücher von Langenscheidt eine tolle Ergänzung und Unterstützung.

Die kleinen Bilderbücher erzählen Geschichten und zeigen erste Vokabeln. Die klaren Farben und die detailliert gezeichneten Bilder laden geradezu zum verweilen und entdecken ein. Ob in Englisch oder Deutsch, das Erzählen kommt einfach von allein.

Gerade jetzt zu Ostern ist das Buch „Happy Easter! Frohe Ostern!“ eine sehr gute Alternative zu all den Süßigkeiten im Osternest. Seite für Seite erfährt man mehr vom Tagesablauf eines Osterhasen und deren Vorbereitungen des Osterfestes. Kleine Klappfenster in den Seiten erweitern die Geschichte und bieten weitere Motivation zu erzählen. Immer Neues kann man entdecken und benennen. Ein Bild verbindet das deutsche und englische Wort. Sie können so im Buch gesucht, gefunden und spielerisch gelernt werden. Eine tolle Möglichkeiten für den leichten Gebrauch der Sprache.

Es gibt bereits mehrere Bücher dieser Reihe. „Shopping“, „At home“, „Animals“ und andere. Jedes Buch ist ein Gewinn und lässt Raum für Neugier, Entdeckungen und eigenen Geschichten.

Montag, 11. April 2011

Lehrer werden geboren, machen Ferien und sterben.

Dieses Vorurteil hält sich immer noch in der Bevölkerung.
Aber warum?
Wir wissen doch wie schwer Lehrer es haben, die Schüler bei
der Stange zu halten. Längst geht es in der Schule nicht mehr
nur ums Lehren. Für jedes Problem ist der Lehrer zuständig.
Ob für das ADS-Syndrom oder Kindeswohlgefährdung, ob für
Lernschwächen oder Kinderarmut. Was soll ein Lehrer noch
alles machen?
Und doch, wenn ich meine Tochter nach der Schule frage wie
es war, kommt immer ein und dieselbe Antwort: „Langweilig!“
Wie kann lernen langweilig sein? Haben unsere Lehrer keine
Zeit mehr den Unterricht spannend und abwechslungsreich zu
gestalten? Oder sind sie nicht genug informiert über Technik,
Psychologie und anderes? Ist die Auswahl an
Unterrichtsmedien und -methoden vielleicht zu groß, um noch
effektiv zu lehren?
Sicher, schwarze Schafe gibt es überall, aber im Allgemeinen
arbeiten passionierte Lehrer sehr hart, um unseren Kindern
etwas beizubringen.
Mein Wunsch ist es, dass sie Unterstützung bekommen – zum
Beispiel in themenbezogener Weiterbildung und auch
personell.
Das „langweilig“ sollten wir unseren Kindern nicht zumuten.