Freitag, 12. April 2013

Die Dramatisierung von Innenwelten im Film

Felicitas PommereningSpringer VS

Felicitas Pommerening beschreibt sich selbst als eine sehr ungeduldige Person. Das spiegelt auch ihr bisheriger Lebenslauf wieder. Sie ist Jahrgang 82, verheiratet, hat eine Tochter und lebt zurzeit in Mainz. Sie schreibt Bücher und versucht ihre Bestimmung zu finden. 2011 schloss sie ihre medienwissenschaftliche Doktorarbeit ab, die hier in diesem Buch vorliegt.

Felicitas Pommerening untersucht die Problematik der Innenwelt im Film und beweist, dass sich das Medium Film besonders für die Dramatisierung von Innenwelten eignet. So analysiert sie die Elemente Montage, Kamera, Licht, Musik und Produktionsdesign nach Wahrnehmung und Dramatisierung. Zur Verdeutlichung ihrer Beweisführung zeigt sie die unterschiedliche menschliche Wahrnehmung in verschiedenen Kulturen. Die interkulturellen Unterschiede und deren Auswirkungen im Film sind nicht in vollem Umfang möglich, jedoch mittels Analyse verschiedener Elemente nachvollziehbar.
Beginnend mit den Darstellungsformen in der Literatur, Malerei und filmwissenschaftlichen Theorien eröffnet Pommerening die Vermittlung von Innenwelten durch den Menschen als direktes Medium. Anhand der schauspielerischen Leistung analysiert die Autorin die Darstellung und die Wirkung der zu vermittelnden Innenwelten. Darauffolgend geht sie auf die verschiedenen filmischen Mittel gezielt ein. In ihrem endgültigen Fazit zeigt sie eine Lücke bezüglich der klassischen Drehbuchtheorien auf. „Ohne die Berücksichtigung weiterer Formen der Dramatisierungen von Innenwelten im Film sind die Handbücher dieser Mentoren unvollständig.“

Felicitas Pommerening analysiert zahlreiche Filme verschiedener Genre. Szene für Szene beweist sie, wie zu erwarten, ihre Ausgangstheorie.
Sowohl die Einführung in Grundlegendes zum Begriff Innenwelt, als auch der Exkurs in: der Mensch als Medium von Innenwelten sind sehr ausführlich und detailliert betrachtet. Meines Erachtens zu erschöpfend. Pommerening verliert sich in Einzelheiten. So beschreibt die Autorin zum Beispiel, welcher Darsteller oder Komponist einen Preis erhalten hat, oder wann bzw. womit eine Cutterin ihren Durchbruch schaffte. Dies ist nicht nur nicht relevant, sondern auch der Themensetzung unzuträglich. Ständiges zitieren beweist ihre Annahmen, bringt aber keine neuen Erkenntnisse. Der Sprachstil von Pommerening erscheint oft negativ, Darstellungen erfolgen immer wieder abwertend. Auch sind die ständigen Verweisungen auf bereits Erwähntes oder noch kommende Betrachtungen nervend, zumal diese sehr ungenau sind (weiter oben, später …).
Leider sind die eingebundenen Fotos von schlechter Qualität (zu dunkel, zu wenig Kontrast). Dieses werten die gut analysiert und beschrieben Filmszenen in ihrer Gesamtheit ab. Das Einbringen von zahlreichen englischsprachigen Zitaten erschwert zusätzlich den Lesefluss.
Sicherlich liegt mit dem Buch eine wissenschaftliche Arbeit vor und kein belletristisches Werk. Gerade deswegen erwartete ich einen gewissen Erkenntnisgewinn, der sich leider in keiner Weise einstellte. Sowohl vom Titel, als auch von der Inhaltsbeschreibung hält das Buch nicht was es verspricht.

Freitag, 29. März 2013

Mit digitalen Medien den Schulalltag optimieren


Sina Müller & Yasmin Serth

Verlag an der Ruhr


Sina Müller und Yasmin Serth – selbst leidenschaftliche Lehrerinnen – engagieren sich für die Einführung von elektronischen Lernplattformen an Schulen.
„Mein Bestreben war und ist es,“ so Yasmin Serth „die digitale Lebenswelt der Schüler mehr in den Unterricht zu integrieren.“

Müller und Serth beschreiben anfangs die Möglichkeiten des Einsatzes der digitalen Medien zur Organisation des schulischen Alltags. Neben der elektronischen Schultasche wird auch auf Anwendungen wie: TeacherTool, Notenrechner, E-Mail oder E-Learning eingegangen. Außer einer Tool-Beschreibung und Hinweisen zu notwendigen Vorbereitungsarbeiten wird auch der konkrete Ablauf beschrieben. Vorlagen zu bestehenden Anwendungen werden als Download zur Verfügung gestellt, vertiefende Links angegeben.

Das Thema „Rechtliches“ bearbeiten die Autorinnen sehr kurz. So finden sich Angaben zur Nutzung von freien digitalen Medien und dem Datenschutz hier. Dies ist sicher der sich schnell ändernden Rechtsprechung zu verdanken sowie dem Vorhandensein der Bestimmungen in den Schulen.

Der größte Teil des Buches befasst sich erwartungsgemäß mit der Vorbereitung des Unterrichts sowie konkreter Vorschläge für eine Aktivierung der SchülerInnen im Unterricht. Ob es sich um den Einsatz von Schulfernsehen, dem Nutzen und der Erstellung einer Schulhomepage oder den Vocablo (kleines Gerät zum Vokabeltraining) handelt, immer werden die entsprechend nötigen Medien angegeben, gefolgt von einer Kurzbeschreibung des Themas. Auch hier erfolgt die Beschreibung der Vorbereitungsaufgaben und eine Darstellung des Ablaufes. Besondere Vorschläge, wie zum Beispiel die Leinwandgespräche, stellen die Autorinnen auf der Homepage zum Buch zur Verfügung. So kann man sich diese nicht nur ansehen, sondern auch in den Unterricht einbinden.

Sicher kann dieses Buch nur einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten der Nutzung von digitalen Medien geben. Durch die Verbindung der jeweiligen Medien mit einem konkreten Unterrichtsbeispiel geben die Autorinnen mehr als Impulse. Sie animieren, das Eine oder Andere auszuprobieren und anzuwenden.

Die Anleitungen zu den aufgeführten Angeboten sind kurz gehalten. Hier muss sich der Leser vieles selbst erarbeiten. Auch ist durch die Schnelllebigkeit des Internets manches nicht mehr dort zu finden, wo es angegeben wurde. Das macht unsicher und bewegt eher dazu, die Anwendung nicht zu nutzen, was ich persönlich sehr schade finde. Gewünscht hätte ich mir hier und da auch eine Beurteilung zu den Anleitungen der angegebenen Software im Netz.

Bereits am Anfang wird darauf hingewiesen, dass bei der Erstellung von Fotos eine Erlaubnis der Eltern benötigt wird. Diese Erlaubnis ist ebenso nötig, wenn mit SchülerInnen im Internet gearbeitet werden soll. Gerade dann, wenn etwas im Internet veröffentlicht wird. Dies gilt also besonders für die Nutzung von Communities. Leider wird darauf nicht mehr hingewiesen. Vielleicht gehen Müller und Serth davon aus, dass die SchülerInnen diese bereits privat nutzen, oder aber, dass die Kenntnisse über das Recht im Internet und Schule bei LehrerInnen vorhanden sind.

Die SchülerInnen mit Twitter bekannt zu machen und darüber außerschulisch zu kommunizieren birgt viele Vorteile. Einige haben Müller und Serth sehr gut beschrieben, weitere entstehen bereits beim Lesen, was allerdings Kenntnisse über die Community voraussetzt.

Leider werden Handys und Tablets an Schulen immer noch gern verboten. Hier sollte man die Gratwanderung zwischen Störung und Nutzen gehen lernen. Oft bietet eine gezielte Nutzung des Handys mehr als eine Auflockerung des Unterrichts. Es motiviert, zum Beispiel an jedem Ort zu jeder Zeit zu lernen. Vokabeln können wiederholt und gelernt werden, egal wo sich die SchülerInnen befinden – als auch oder gerade außerhalb des Unterrichts. Ebenso werden Quiz-Programme von Kindern und Jugendlichen immer gern „gespielt“, weil sie sich hierbei selbst testen können. Kein Anderer schaut zu oder bewertet, keiner lässt verletzende Bemerkungen fallen. So macht Lernen nicht nur Spaß, sondern ist auch noch effektiv.

Müller und Serth zeigen mit ihren vielen Beispielen, wie einfach es ist, die digitale Lebenswelt der SchülerInnen in den Unterricht einzubinden und sowohl das Lehren als auch das Lernen attraktiver und vor allem erfolgreicher zu gestalten.

Und doch: 

Eins hat mich irritiert. Auf die Handhabung von Speichermedien, –formate und –struktur wurde sehr genau eingegangen. Ebenso auf die Nutzung von E-Mail. Sollten unsere LehrerInnen dies wirklich immer noch notwendig haben?

Montag, 18. März 2013

„Das hat mir geholfen!“


Schwermetallvergiftung

Als Basistherapie bei chronischen Erkrankungen



Peter Jennrich

AURUM Verlag

Peter Jennrich ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren und Akupunktur. Sein Interesse gilt den chronischen Erkrankungen. Beobachtungen und Forschungen über viele Jahre hinweg bestätigen seine Aussage:


„Wer beginnt, nach den materiellen Ursachen für chronische Krankheiten zu suchen, der wird früher oder später auf das Thema Schwermetalle stoßen.“


Jennrich zeigt in seinem Buch, dass die Schulmedizin die Ignoranz zur Schwermetallvergiftung des menschlichen Körpers überwinden muss. Schwermetalle werden hauptsächlich mit der Zahnmedizin in Verbindung gebracht, ist jedoch nur ein Bruchteil der Umwelteinflüsse auf den Menschen. Bereits, wenn sie Medikamente nehmen, werden sie nicht umhin kommen Schwermetalle ihrem Körper zuzuführen. Denn die Tabletten enthalten zum Beispiel Großteiles Titan. Der Körper deponiert die Stoffe im Körper. Nur ein ganz geringer Teil wird wieder ausgeschieden. So kommt es nach und nach zu einer Anreicherung, die in ihrer Gesamtheit ganz unbemerkt, zu einer Vergiftung führt.

Hunderttausend Studien gibt es bereits in den medizinischen Datenbanken, die aufzeigen, welche Auswirkungen Schwermetalle psychisch und physisch auf unseren Körper haben. Zivilisationskrankheiten verlaufen meist chronisch und sind auf dem Vormarsch. Man bedenke nur die Themen Demenz, Schlaganfall und auch Krebs. Schwermetalle lösen chronische Entzündungen aus, verstärken bereits bestehende und behindern eine Heilung. Jedoch kann man Schwermetalle isoliert betrachten. Daher wahrscheinlich auch die Ablehnung der Schulmedizin begründet.
 

Interview mit Betroffenen

 

Der Autor führt anhand konkreter Beispiele die Wirkung von Schwermetallvergiftungen bei verschieden Krankheiten an. Betroffene berichten. In einem Interview, geführt von einem unabhängigen Journalisten, wird der Krankheitsverlauf und die folgende Änderung nach der Schwermetallausleitung im Zusammenhang mit einer Mineralienaufbaukur beschrieben. Diese Beispiele zeigen deutlich, was Schwermetallvergiftungen auslösen.

Die alternativmedizinische Schwermetallausleitung wird jedoch von der wissenschaftlichen Medizin abgelehnt. Wie so oft eine alternative Methode abgelehnt wird.


„Patienten mit chronischen Multisystemerkrankungen, wie SBS, MCS, EMS TE, FMS, CFS, werden oft von ihren Ärzten nicht ernst genommen, weil für diese Krankheiten ein Informationsdefizit besteht.“ http://www.csn-deutschland.de/aerzteinfo.pdf

Wollen wir nicht nur länger leben, sondern auch noch gesund sein?

Dann kommen wir an dem Thema Umweltverschmutzung und Schwermetallvergiftung nicht vorbei.

Peter Jennrich zeigt deutlich, dass wir unsere Lebensweise dringend überdenken müssen. Nicht nur in Heilung von Krankheiten liegt der Schwerpunkt, sondern auch im Umgang mit unserer Umwelt.

Das Buch ist gerade für Laien verständlich und nachvollziehbar geschrieben. Anhand der angegebenen Quellen kann man sich intensiver mit dem Thema befassen.

Jennricht gelingt es aufzurütteln, zu sensibilisieren und klärt auf. Man kann nur hoffen, dass sich gerade auch Schulmediziner stärker mit dem Thema Schwermetallvergiftung befassen.


 

Sonntag, 17. März 2013

Bleibt locker, Leute!

Dagmar Geisler

dtv junior Verlag


Dagmar Geisler – 1958 geboren – studierte Kommunikations-Design mit dem Schwerpunkt Illustration und ist heute freie Autorin sowie Illustratorin. Ihre Zeichnungen finden sich nicht nur in ihren eigenen Büchern wieder, für die sie mehrere Auszeichnungen erhielt, auch entwickelte sie Cartoons für verschiedene Zeitschriften.

Zwei Freunde – Luis und Vincent – gehen gemeinsam in die Schule. Sie sind nicht nur Banknachbarn. Sie machen alles zusammen, verstehen sich fast ohne Worte, haben die gleichen Vorlieben und Interessen. Da kommen zwei Neue in ihre Klasse – Detlef und sein Freund Ritschie. Beide machen Luis das Leben schwer. Auf seine Kosten machen sie Witze, schikanieren ihn, wo sie nur können. Selbst Cleo, das einzige coole Mädchen der Welt, nennt ihn Weichei. Und noch mehr – nicht einmal zu Hause fühlt er sich verstanden. Jess und Julian sind viel älter als er und haben ihre eigenen Probleme und seine Eltern sind stark beschäftigt. Ist das nun sein Schicksal oder kann er es ändern?

Wer hätte gedacht, dass ich noch einmal Kinderbücher lese. Aber irgendwie hat mich der Titel des Buches aus der Ecke geholt. Mein Interesse galt gerade dem Thema Mobbing. Und soweit ist es ja nicht vom Inhalt des Buches entfernt.
Luis wird von den beiden Neuen geärgert und die ganze Klasse macht nach und nach mit. Also doch mein Thema, nur etwas abgeschwächter. Mit viel Einfühlsamkeit zeigt die Autorin, wie Luis seinen Peinigern entgegentreten kann. Misserfolge werden erkannt und Erfolge erzielt.

Dagmar Geisler schreibt mit einem ganz besonderen Schwung,

eindrucksvoll und nachvollziehbar. Jede Regung, jeder Satz ließ mich mit dem Helden der Geschichte leiden, kämpfen und lachen. Ihre Illustrationen sind außergewöhnlich, sie passen sich in den Text ein und ergänzen ihn. Das Buch wird im Gesamten zum Schauplatz der Gefühlswelt eines Jungens, in den Höhen und Tiefen seines Erlebens.
Parallelen erkennen? Nicht ausgeschlossen.

Die wichtigste Aussage des Buches:

Lass dich nicht unterkriegen und mit Unterstützung und ein wenig Glück bleibst du nicht das Opfer.
Leider ist das mit dem Glück im Hier und Jetzt meist so eine Sache, die nicht funktioniert. Trotzdem ist dieses Buch für Kinder empfehlenswert, auch wenn kein Mobbing besteht.

dtv Buchtrailer: Bleibt locker, Leute!

Mittwoch, 6. März 2013

Mit Whiteboards unterrichten

Das neue Medium sinnvoll nutzen

Jürgen SchlieszeitBELTZ-Verlag

Jürgen Schlieszeit – Gründer und Betreiber des ersten, deutschen Fachportals für interaktive Whiteboards www.myBoard.de, ist Lehrer, Medienpädagoge und Autor. Seine Intention: ein Umdenken im Handeln und Organisieren für den Unterricht zu erreichen, Mut zu machen, sich Neuem zu stellen und die Begeisterung für einen aktiven Unterricht mithilfe des Whiteboards weiterzugeben.

Interaktive Whiteboards sind nicht mehr nur schemenhaft, ein Gedanke an eine andere Unterrichtsführung, sie gehören mehr und mehr in den schulischen Alltag. Das digitale Klassenzimmer eröffnet große Chancen für das aktive Lernen.

Was soll ein interaktives Whiteboard überhaupt können? Oft ist schon diese Frage unklar. Neben den notwendigen finanziellen Mitteln werden dafür auch ausgebildete Lehrer benötigt. Nur so kann eine Implementierung gelingen und nachhaltige Nutzung erfolgen. Mut zum Umdenken, hofft Jürgen Schlieszeit anregen zu können. „Dieses Buch möchte Sie ermuntern, mit auf die Reise zu gehen und sich mit den Möglichkeiten, aber auch den Grenzen des interaktiven Whiteboards auseinanderzusetzen.“

Der Autor erschließt das Thema interaktives Whiteboard sehr umfassend.

Er beschreibt, wie die Planung der Anschaffung und Nutzung eines Whiteboards in der Schule angegangen werden sollte. Für Schlieszeit steht fest: Im Kollegium muss man dies miteinander planen, auch wenn es verschiedene Ansichten gibt.

Bei der Großzahl der sich auf dem Markt befindenden Boards kann nicht gesagt werden, dieses ist besser oder jenes hat mehr.

Sehr neutral beschreibt Jürgen Schlieszeit die vorhandene Technik, mit allen Möglichkeiten, Einzelheiten sowie Vor- und Nachteilen. Doch was für den Einen ein Nachteil ist, kann für den Anderen ein absoluter Vorteil sein.
Des Autors Tipp:

Ausprobieren sowie KollegInnen fragen, die bereits mit einem interaktiven Whiteboard arbeiten.


Doch die Planung bemisst nicht nur die Handhabung des Whiteboards. Ebenso müssen Faktoren betrachtet werden, wie: Standort, Lichtverhältnisse, welcher Beamer, Stromkosten, stationär oder flexible, höhenverstellbar und viele mehr.

Schlieszeit beschreibt die verschiedenen Technologien ebenso ausführlich, wie die unterschiedliche Software. Leider gibt es keine einheitlichen Standards, stellt er fest. So muss jeder für sich das optimale Gerät finden.

Auf der diesjährigen Bildungsmesse didacta in Köln konnte man die rasante Entwicklung in Soft- und Hardware sehen. Gerade bei der angebotenen Software und den Unterrichtsvorlagen gibt es ein enormes Wachstum. So findet man Materialien der Bildungsverlage zu den Schulbüchern, von den Boardherstellern oder auch Materialien von Softwarefirmen. Das Angebot wächst ständig, sodass für jeden etwas zu finden ist.

Mit dem Methodenbaukasten für die Arbeit am Board gibt Jürgen Schliezeit das Werkzeug für die Unterrichtsgestaltung an die Hand.


Schon beim Lesen eröffnen sich interessante Nutzungsmöglichkeiten und ergeben sich viel Ideen, Materialien für den eigenen Unterricht zu erstellen. Kleine Tipps machen dies nicht nur leicht nachvollziehbar, sie überzeugen davon, wie leicht es ist, attraktive und aktivierende Materialien zu gestalten.

Im Internet platzieren bereits LehrerInnen ihre erstellten Unterrichtsvorlagen und stellen diese allen zur Verfügung, wie zum Beispiel:


LehrerInnen haben mit dem Umstieg in die digitale Arbeit auch die Chance das Lehrerbild zu verändern. Das heißt, sie können zum Beispiel zulassen einmal von ihren SchülerInnen etwas zu lernen oder gar Fehler zu machen. Noch steht bei einigen das Bild: Ein Lehrer weiß alles und kann keine Fehler machen.

Mit seinem Buch hat Jürgen Schlieszeit eine geniale Grundlage geschaffen, um interaktive Whiteboards optimal zu installieren und gewinnbringend zu unterrichten.

Ein Buch, was sich jeder Einsteiger oder Interessierte zu eigen machen sollte!

 

Sonntag, 17. Februar 2013

PC fit mit Inga, Ivan und Igitt!


Für Kids ab 6




Margit Bauchinger, Alexander Maier, Peter Sykora
Cornelsen Schulbuchverlag - Veritas-Verlag

Margit Bauchinger, Alexander Maier – beide selbst Lehrerinnen – und Peter Sykora - er Seminarleiter und Referent am Pädagogischen Institut der Stadt Wien sowie Referent an der PH Wien – haben zusammen die Reihe PC fit mit Inga, Ivan und Igit erarbeitet. Sie beinhalten Lernvorlagen für das 1. und 2. Lernjahr. Zu dem Schülerbuch gehört auch das Handbuch für LehrerInnen.

Die vorliegende Anleitung ist optimiert für MS-WindowsXP mit MS-OfficeXP. Einsetzbar ist es ebenfalls für Windows95, 98, 2000, ME sowie Office97, 2000.


Das ist der Nachteil von Computerbüchern: die beschriebene Technik und Software veralten sehr schnell.

Das Schülerbuch für das 1. Lernjahr beinhaltet:

·         Computergrundlagen

·         Anwendung mit Paint

·         Schreiben in Word

·         Der Einstieg in Powerpoint

·         Kleine Schritte ins Internet mit dem Internet Explorer.

Es gibt eine Lernziel-Kontrollseite (pro Thema) und eine Urkunde, wenn das gesamte Material durchgearbeitet wurde.

Spielerisch, mit vielen verschiedenen Farben und Methoden werden die Kinder an das jeweilige Thema herangeführt. So können sie malen, basteln und praktisch am PC arbeiten. Schritt für Schritt werden die Begriffe erklärt und durch die unmittelbare Handhabung gefestigt. Jede Seite baut auf das Vorhergehende direkt auf. Die SchülerInnen entdecken den Computer – nicht als Spielgerät, sondern als Hilfsmittel für viele Aufgaben.

Lernen die Kinder die Handhabung eines Programmes, so können sie dieses Wissen der nächsten Seite effektiv einsetzen und erobern sich damit komplexe Anwendungen. Mit dem Schülerbuch haben die Kinder sowohl ein Lehrbuch als auch ein Nachschlagewerk. Nach und nach werden die Aufgaben erledigt und damit das Schülerbuch weiter gefüllt. Eine wunderbare Methode, SchülerInnen mit allen Sinnen lernen zu lassen.

Die Auswahl der Programme und Aufgaben passt sich sehr gut in den Unterricht ein. Durch das Lernen des Paint-Programmes werden die notwendigen logischen Verknüpfungen der Befehle geschaffen und der Umgang mit Tastatur und Maus geübt. Bis zum InternetExplorer steigt der Anspruch, dass bereits gelernte wird ständig wiederholt. Das so erlangte Wissen sitzt. Es macht Spaß den SchülerInnen bei ihrer Entdeckungsreise zu begleiten und zu sehen, wie diese selbstständig ihr Wissen erweitern, durch eigenes Probieren und neues Aufspüren. Aufgaben für eine Computer-Olympiade runden das Ganze optimal ab.

Mit diesen Materialien wird es leicht gemacht, den Unterricht am Computer bereits in der 1. Klasse nutzbringend und begeisternd zu gestalten.


 

Mittwoch, 6. Februar 2013

Positive Pädagogik

Sieben Wege zu Lernfreude und Schulglück

Olaf-Axel BurowBELTZ Verlag

Olaf Axel Burow ist Professor für Allgemeine Pädagogik an der Universität Kassel. Für ihn sind unter anderem Begabungs- und Innovationsförderung sowie Schul- und Organisationsentwicklung wichtige Forschungsschwerpunkte.

Bereits während des Studiums befasste sich Burow intensiv mit der kreativen Entfaltung des menschlichen Potenzials. Seine Motivation erhielt er schon früh, durch die eigene Schulerfahrung wollte er es anders, besser machen. Bei der Arbeit in Ferienlagern und internationalen Jugendherbergsprojekten sowie der außerschulischen Jugendarbeit konnte er die Defizite im Bildungsprozess entschlüsseln. Auch heute noch werden die Kinder und Jugendlichen in ihrem Bildungsprozess mehr behindert als gefördert.

Burow beginnt seine Ausführungen, warum das Glück aus unseren Schulen verschwand. Er stellt Bildungsreformen dar, wie die Illusion der Chancengleichheit oder das Lob der Disziplin. Auch sieht er die Überforderung der LehrerInnen. Der Autor beweist anhand von verschiedenen wissenschaftlichen Studien aus der Pädagogik, Verhaltens- und Hirnforschung, dass: „Bildung ist hier nur selten noch beglückende Erfahrung, aber immer häufiger bewusstloses Bulimie-Lernen, ein rasanter Parcours durch ein engmaschiges Netz von Prüfungen, das – wie der Frankfurter Erziehungswissenschftler Frank-Olaf Radtke schon früh bemerkte – zur Ø Inhaltsgleichgültigkeit × vieler Studierender beiträgt.“  
 

Als weiteres Übel sieht Burow die Benotung von SchülerInnen.

Zensuren haben eine sehr begrenzte Aussagekraft. Sie bringt keine Motivation zum begreifenden Lernen. Diese Art der Leistungsbewertung fördert oberflächliche Anpassung. Kreativität und echte Leistung wird zerstört.

Zurzeit wird in vielen Unternehmen händeringend nach Auszubildenden gesucht. Demgegenüber stehen 1000de Jugendliche ohne Ausbildung und Job. Sind sie alle wirklich nicht ausbildungsfähig? Und wenn ja – warum?

Der Demografische Wandel öffnet den Jugendlichen Möglichkeiten, wo sie sich entfalten könnten. Doch sie haben nie herausgefunden, wo ihre Stärken liegen, wozu sie sich eignen. So ist durch die Qual der Wahl eine Resignation entstanden. Die Jugendlichen reagieren mit Langeweile, Unlust und Demotivation. Eine entsprechend wertschätzende, kreative und fördernde Schulbildung könnte diesem entgegengehen. Lösungsorientiertes Lehren, nicht auswendig gelerntes und daherbeten von Fakten sowie Gesetzmäßigkeiten.

Wie kommt das Glück nun wieder in die Schulen hinein? Immer wieder kommt er auf eine offene Umgebung (kreatives Feld) und auf den authentischen Lehrer zurück. Gut ausgestattete Räume, mit moderner Technik und nach neuen Methoden, ist kein Garant für guten Unterricht.

Ob Montessori, Birkenbihl, Hüther, Gatto und viele andere mehr, alle kamen wie Burow zu der Überzeugung: „Das Sitzen in schlecht ausgestatteten Räumen mit vorwiegend frontalunterrichtlicher Belehrung erwies sich im Nachhinein als verlorene Zeit.“

Schulglück durch Lernen im Flow
Der Flow Kanal
Oder wie Gerald Hüther es auszudrücken pflegt: „Wir lernen nichts, was nicht unter die Haut geht.“ Auch hier setzt Burow an.

Olaf Alex Burow zeigt anhand verschiedener bereits umgesetzter Konzepte, dass das Schulglück hier und heute existiert.

Lehrer sollen die SchülerInnen nicht unterhalten.

Sie sollen sie begeistern, sollen das Interesse wecken. Dies geht am besten, indem sie ihnen den Raum für kreatives und eigenständiges Lernen ermöglichen. „Wertschätzung, Wohlfühlen und bedingungslose Zugehörigkeit zu einer unterstützenden Gemeinschaft sind Grundbedürfnisse.“ Schon daran sieht man, wo Lehren ansetzen muss.

Burow brennt für die Vision, das Schulglück zurückzuholen. Seine Begeisterung trägt mit jedem Wort, mit jedem Beispiel die Botschaft nach außen. Wie Gerald Hüther (Roadshow „Lernlust statt Schulfrust“ Januar 2013) ist er überzeugt, es geht auch durch kleine Schritte, eine Oase des Lernens zu entwickeln. Wir müssen die Schritte nur gehen.

Burow schreibt sehr detailliert. Seine Ansichten sind belegt und nachvollziehbar. Ein Manko – manche ellenlange Sätze. Daher nicht immer einfach zu lesen, aber sehr gut zu verstehen.

Die vom Autor dargestellten Beispiele sind leider noch nicht so zahlreich, wie man es sich wünschen könnte. Doch

sie machen Mut

den Weg zu gehen, unseren Kindern und Jugendlichen eine wirkliche Zukunft zu ermöglichen. Wir brauchen mehr Potenzialentwicklung, mehr Kreativität. Wahre Innovationen in unserer Gesellschaft sind sonst unmöglich.